Regenpoesie

Regen weit und breit

Da draußen regnet es weit und breit.
Es regnet graugraue Verlassenheit.
Es plaudern tausend flüsternde Zungen.
Es regnet tausend Erinnerungen.
Der Regen Geschichten ums Fenster rauscht.
Die Seele gern dem Regen lauscht.

Der Regen hält dich im Haus gefangen.
Die Seele ist hinter ihm hergegangen.
Die Insichgekehrte ist still erwacht,
Im Regen sie weiteste Wege macht.
Du sitzt mit stummem Gesicht am Fenster,
Empfängst den Besuch der Regengespenster.

(Max Dauthendey, Regen weit und breit, aus: Gesammelte Werke, Bd. 2 „Aus fernen Ländern“, S. 588/589, Albert Langen, München 1925)

 

Grundsätzlich habe ich mit diesem Gedicht euch drüben bei mir auf dem anderen Blog schon genug die Augen/Ohren vollgefreut. Da dies aber sozusagen die Mutter meiner Regengedichte ist, darf es hier nicht fehlen. Überhaupt wird es hier vermutlich viel Dauthendey geben, ich lese mich gerade erst ein.

Dauthendey Regengedicht | RegensucherinQuelle: ichmeinerselbst

 

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