Regenpoesie

Und durstig kommt die Nacht zu allen

Die Amseln spielen ihre vielen Flöten,
Die schallen lustig in das Abenddunkel.
Sehr große Regentropfen fallen,
Und durstig kommt die Nacht zu allen.
Ich gehe unterm Regen an dem Fluß entlang,
Die Welle singt halblaut noch ihren Wandersang,
Die Wasser leuchten noch mit letzter Helle.
Doch Berge und die Sehnsucht fliegen nie.
Sie liegen drückend stets auf einer Stelle.

(Max Dauthendey, Und durstig kommt die Nacht zu allen, aus: Der weiße Schlaf, in: Gesammelte Gedichte und kleinere Versdichtungen, Albert Langen, München 1930, S. 444)

 

Südafrika | RegensucherinQuelle: Pixabay

 

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