Regentexte

Die Regentrude

Es ist schon einige Jahre her, da hatte sogar Hamburg einen furchtbar heißen Sommer, der sich über viele Wochen hinzog, ich weiß das Jahr nicht mehr. Woran ich mich aber erinnere, ist, dass das Hamburger Abendblatt auf einer Doppelseite Theodor Storms Kunstmärchen „Die Regentrude“ (aus dem Jahr 1863) abdruckte und ich über alle Maßen begeistert war. Das Blatt hing dann noch einige Jahre über meinem Schreibtisch, bis mir anderes wieder wichtiger war.

Die Regentrude ist ein Märchen über ein (noch nicht) Paar, das gemeinsam in einer großen, lebensbedrohlichen Dürre die „Regentrude“, eine/n schlafenden Naturgeist/Naturgöttin aufweckt, damit sie es regnen lässt. Natürlich gibt es Hindernisse, unter anderem einen hässlichen Kobold, natürlich müssen sich erst alle beweisen, und zum Happy End wird dann geheiratet. Ein Märchen, klar.

Wer das Märchen jetzt selbst lesen will, findet es hier auf zeno.org oder zumindest einen sehr ausführlichen Wikipedia-Eintrag dazu.

Ich erinnere mich, dass Arabella es vor einiger Zeit auf ihrem Blog hatte (bei ihren Sonntagsmärchen), dort findet sich vielleicht auch noch etwas zu der Verfilmung, es gab dazu nämlich einen dieser genialen DDR-Märchenfilme, die ich als Kind (und später) sehr geliebt habe, wenn sie denn mal liefen. Ich kann mich an die Regentrude allerdings nicht mehr erinnern.

Und wem die Schule Theodor Storm versaut hat (ich sage nur: Pflichtlektüre „Schimmelreiter”), der sollte ihm noch eine zweite oder dritte Chance geben. Storm ist so viel mehr als das! Wobei der Schimmelreiter eine sehr atmosphärische geisterhafte Geschichte ist, aber ich denke, wenn ich „Macbeth“ höre, auch primär an den Englischunterricht, ich kann daher rührende Abneigungen also verstehen.  😉

 

Frau im Regen | RegensucherinQuelle: Pixabay

 

36 Gedanken zu „Die Regentrude“

    1. Hab mir gedacht, dass du ihn kennst. Wenn du noch den Link zu dir zur Regentrude findest, verlinke ich dich gern.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  1. Ein sehr feiner passender Header!
    Ich mochte auch den Schimmelreiter 🙂
    Vom Regen wirds vieles geben. Bei mir auch …
    Die Regentrude muß ich mir noch in Ruhe durchlesen, liebe Christiane

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    1. Mach mal, liebe Bruni, lies mal, ich finde, es ist ein feines Stückchen Text, ich mag es sehr.
      Und mit dem Header meinte ich nicht nur den bei der Regensucherin (ist das nicht ein total unglaubliches Bild?), ich habe auch auf Irgendwas ist immer die Regenfrau in den Header eingebaut.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  2. Da muß ich noch hin 🙂 Die Schwüle schafft mich heute
    Dein Bild ist unglaublich schön, aber wie es zustande kam, ist mir schleierhaft *g*

    Liebe Grüße von mir

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    1. Heftigster Regen im Gegenlicht. Ich glaube, es sind auch viele Tropfen auf der Fensterscheibe, hinter der ich stand, daran beteiligt, ich weiß es nicht mehr genau, es ist älter.
      Liebe Grüße
      Christiane

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  3. Auf jeden Fall hast Du einen tollen Effekt mit dieser Mischung erreicht
    Es sieht aus, als würdest Du im Wald wohnen, liebe Christiane

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  4. Na, das hat sich aber gelohnt. liebe Christiane, dass ich heute bei „Mystik aktuell“ auf dein Bildchen geklickt habe und mich von dir hierher geleiten ließ. Die Regentrude kannte ich noch gar nicht und hab sie eben erst gelesen und dabei Rotz und Wasser geheult, wie sich das gehört, wenn einem die Regentrude begegnet. Na gut, ich bin auch eine alte Heulsuse.

    Den Film hab ich auf youtube (https://www.youtube.com/watch?v=gpDGoqxxR28) wiedergefunden und werde ihn mir vielleicht heute Nachmittag anschauen, obwohl mir eigentlich der Theodor Storm schon mehr als genug war: Daher weiß ich also noch nicht so recht ..

    Hab also herzlichen Dank für deinen Fingerzeig“

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    1. Gern! Und ich danke dir, dass du den Film gesucht (und gefunden!) hast. Ich kenne den Film selbst auch (noch) nicht, aber ich fürchte, wenn du im Storm’schen Original besonders die „überweltlichen“ Aspekte magst, wird der Film diese Erwartungen eher nicht halten können, das ist ja meistens so. Ich finde Filme diesbezüglich meistens einfach platt, auch noch nach dem Aufkommen von moderner Tricktechnik.
      Okay, ein weites Feld …
      Schön, dass du hergefunden hast!
      Liebe Grüße
      Christiane

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      1. Ich habe eben mal hineingeguckt und werde ihn mir – nicht angucken. Es ist genauso, wie du sagst: Auch er ist neben Theodor Storm einfach unsäglich platt.

        Eine wunderschönen Header hast du dir da gezaubert.

        Herzlichst
        Nitya

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      2. Danke für die Einschätzung des Films.
        Selbst fotografiert, der Header. Einer dieser Glücksmomente, wo ich einfach nur zur rechten Zeit mit der Kamera am rechten Ort war und so dankbar, als ich hinterher die „Ausbeute“ gesichtet habe …
        Herzlich zurück
        Christiane

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  5. Als olle Märchentante freue ich mich auf heute Nachmittag, dann werde ich das Märchen von der Regentrude lesen!
    Wie ich dein Headerbild mag, plus dieser Idee ein Regenblog zu machen-
    liebe Grüße
    Ulli

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    1. Och ja, mach mal, bin gespannt, was du sagst. Ich finde, dass es sich sehr lohnt.
      Ich war ganz erstaunt, als ich festgestellt habe, dass es Regenblogs nicht in Massen zu geben scheint … 😉
      Liebe Grüße
      Christiane

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  6. Liebe Christiane, es brauchte wohl den verregneten Abend, damit ich das Märchen las, das so viel in mir auslöst – was wissen wir „modernen“ Menschen noch von dem, was unsere UrahnInnen wussten? Ahnungen gibt es, winzig kleine Erfahrungen…
    Je reicher und bequemer das Leben geworden ist, umso mehr sind wir Menschen aus den Zusammenhängen gefallen … erst kürzlich hörte ich die Geschichte von einem tibetischen Lama, der noch in einem schwarzen Zelt in Tibet zur Welt gekommen ist und dass es damals ganz normal gewesen ist, dass alle um die „spirits“ in Baum und Strauch, Blume, Wasser und Wind etc. wussten – tza … Aberglauben heißt das heute … ich ahne, dass dies nicht stimmt, ohne zu viel zu sagen!
    Es gibt mehr unter dem Himmel und auf der Erde als wir wissen bzw. meinen zu wissen, darin wenigstens bin ich mir sicher!
    Theodor Storm muss auch Erfahrungen gemacht haben, um dieses Märchen schreiben zu können, nur ausdenken kann man sich so eine Geschichte meiner Meinung ncach nicht, darunter liegt ein uraltes Wissen!

    Noch etwas ganz „weltliches“ 😉 – als es hier wochenlang nicht geregnet hat und alles begann traurig auszusehen, da habe ich mir auch einen Regenmacher, eine Regenmacherin gewünscht. Nun habe ich ein Sprüchlein geschenkt bekommen, einen Weg und einen Namen 😉
    hab herzlichen Dank, liebe Grüße
    Ulli

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    1. Liebe Ulli, vielleicht gibt es in deiner Gegend auch Fluss-, Bach- oder Quellnymphen, du musst mal in den alten Sagen schauen. Oder welcher „Lokalgeist“ war in deiner Gegend für das Wetter zuständig? Storm war nun sicherlich sehr norddeutsch, aber er wusste um die zugrundeliegenden Muster … und die existieren und funktionieren heute immer noch.
      Solltest du also wem auch immer ein Sprüchlein schreiben wollen, um Regen von ihm oder ihr zu erbitten, so denk dran, das freudige Ergebnis möglichst stark zu visualisieren und dass sich dein Sprüchlein reimen muss …
      Freut mich, dass du die Regentrude magst!
      Liebe Grüße
      Christiane

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